FIP ist kein Todesurteil mehr für Ihre Katze!

Zur Zeit ist ja der Corona - Virus auch bei den Menschen in aller Munde. Ein Vertreter dieser Virenfamilie, der FCoV ist aber auch die Voraussetzung, dass eine Katze überhaupt FIP /Feline Infectious Peritonitis) bekommen kann. Leider gibt es kein spezifisches Symptom, welches typisch für eine FIP ist. Vielfach trifft es Katzen unter einem Jahr, oder ältere Katzen. Ausgangspunkt kann Appetitlosigkeit, Lethargie, Gewischtsverlust, verzögertes Wachstum, Fieber, Anämie, Durchfall oder Gelbsucht sein, aber auch Ergüsse in Körperhöhlen, vergrösserte Lymphknoten wie auch neurologische oder Augensymptome markieren das andere Ende der Skala.

Wenn die Katze eine Umfangsvermehrung um den Bauch (Aszites) oder Atemnot entwickelt kann es sich um die feuchte Form der FIP handeln. Die Ursache dafür sind Gefässentzündungen und zum Einstrom von proteinreicher Flüssigkeit in die jeweilige Körperhöhle.

Die trockene Form kann alle Organe betreffen, am Meisten betrifft es jedoch auch hier die Bauchhöhle. Das Problem hier sind gefässassoziierte Granulome (Ansammlungen von Makrophagen (Fresszellen) des Immunsystems, in welche sich der Virus fortpflanzt), diese können sehr gross werden und können daher beim Abtasten des Bauches mit Tumoren verwechselt werden.

Bei einem Verdacht auf FIP muss dieser mit folgenden Diagnoseschritten gefestigt oder wiederlegt werden:

geriatrisches Blutbild mit A/G, Quotient, Differentialblutbild, Corona - Antikörpertiter, Elektrophorese (Bestimmung Globuline im Erguss, erhöhte y-Globuline sind ein hinweis auf FIP)

Dann eine Ultraschalluntersuchung und Röntgen. Zusätzlich die Untersuchung des Ergusses oder von Gewebe nach Punktion.

Und falls sich der Verdacht auf FIP erhärtet: Das ist kein Todesurteil mehr! inzwischen gibt es eine Studie zu einem ursprünglich für den Menschen für anderen Zweck entwickelten Medikament an 31 Katzen mit FIP getestet. 4 starben in den ersten 2 -5 Tagen mit dem Medikament, eine weitere nach 26 Tagen, Alle anderen konnten die verordneten 12 Wochen absolvieren. 18 Katzen waren danach gesund bis zum Datum der Studie, 8 Katzen bekamen Rückfälle. Von den 8 Katzen bekamen 3 nochmal die gleiche Dosis für 12 Wochen, 5 Katzen bekamen die doppelte Dosis. Von den 3 Katzen bekam eine noch einen Rückfall mit neurologischen Symptomen und musste eingeschläfert werden, die beiden anderen Katzen standen die 2. Behanlung gut durch, bekamen jedoch wieder einen Rückfall. Eine daran anschliessende dritte Runde mit der doppelten Dosis verhalf den beiden Katzen zur Gesundheit. Somit sieht man als optimale Dosis 4.0 mg/kg Katze SC q24h des Mittels für mindestens 12 Wochen an.

Das wissen viele Tierärzte nicht, daher wird vielfach noch als einzige Option Einschläfern vertreten. Bislang ist das Medikament leider noch nicht offiziell beziehbar, da es noch nicht zugelassen ist. Die Bekämpfung von FIP und den Bezug dieses Medikamentes zu ermöglichen hat sich eine Facebook Gruppe “FIPfree” aufgestellt, sie haben sehr beachtiliche Erfolge vorzuweisen.

Also: Nicht aufgeben, für viele FIP Katzen gibt es inzwischen eine Chance, wieder gesund zu werden!

Inzwischen scheint das auch Gegenstand von Studien zu sein. Die LMU (ludwig Maximiliansuni) in München führt eine Studie durch und sucht Katzen mit FIP Diagnose. Wenn Sie bzw Ihre katze betroffen ist und in der Nähe wohnen können Sie sich hier melden:

https://www.med.vetmed.uni-muenchen.de/news/fip-2/index.html

Alles Liebe für Sie und Ihre Katze!